Samstag, 12. August 2006
Massive Attack in London
Der Umzug in unsere neue Herberge ist nun endlich geschafft, die Kisten sind ausgepackt und der Wasserschaden in unserem Zwischenlager in Berlin ist fast vergessen. Jetzt tut Entspannung gut. Die holen wir uns entweder auf unserer Terrasse mit Blick auf die Themse

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oder in unserem hauseigenen Swimming- und Wörlpuhl.



Da der Sommer hier nun aber auch schon Geschichte zu sein scheint, genießen wir hier aber besonders die 24h-Sauna, die in diesem Etablissement natürlich auch nicht fehlen darf. Jedem was ihm gebührt, sag ich da nur.

Aber natürlich bleiben wir nicht lange faul, sondern planen weiterhin Aktionen. Mitten im Kulturprogramm, beim enträtseln des DaVinci-Codes, kam mir in der Temple-Church dann die Erleuchtung...

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... Ick brauch n anständiges Hobby!
Was liegt da näher als segeln? (Der Pfeil zeigt auf unsere Wohnung)

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Beim Segelverein uns gegenüber gab es an diesem Abend viele Interessenten die gerne mal an einer Regatter auf der Themse teilnehmen wollten. Bei 7m-Gezeiten-Pegel rückt der Verein die Boote aber nur an Segler raus, die n Aktenschrank voll Zertifikate mit sich rumschleppen. Als echter Kap Horner blieb mir diese Demütigung jedoch erspart.
Ich und meine beiden Schotten (Antje und Gardis) nahmen die Herausforderung der anderen Crews an. Ohne den geringsten Segleranstand starteten die ersten Schiffe bereits Minuten vor uns, paddelten wenn der Wind nachließ oder ließen sich vom Motorboot in bessere Strömungen schleppen. Aber es nutzte ihnen alles nichts - am Ende kann es doch nur ein Siegerteam geben.

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Doch leider waren an diesem Tag nicht alle Erlebnisse so positiv. Auf dem Weg zum Segelverein suchte ich meinen Weg durch das Straßenlabyrinth. Mit einem Auge auf der Straße und mit dem anderen nach dem Weg suchend, fuhr ich im zick-zack-Kurs durchs Londoner East-End. Mein Fahrstil provozierte den örtlichen Zuhälter, mich mit seinem Ford-Mustang vor der nächsten Ampel auszubremsen. Ein Muskelneger sprang aus dem Auto und eilte mir entgegen. Ich stellte mich auf eine längere Diskussion ein und öffnete das Fenster. Der Neger riss jedoch die Tür auf, zerrupfte mein schickes T-Shirt und boxte mir ins Gesicht.

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'So ne verdammte Scheiße!' - dachte ick. Noch vor 4 Wochen halte ick in Deutschland am Helenesee große Lobeshymnen auf einen integrativen Ansatz in der Negerfrage und dann so was. Ick muss meine vor kurzem entdeckte liberale Gesinnung wohl noch mal überdenken. Aber der Vorfall hat auch etwas gutes, denn ich werde mich in der nächsten Zeit nicht langweilen. Am Wochenende Kultur und segeln, Dienstags Englischunterricht, ein Mal wöchentlich klettern, da bleiben dann immer noch 3 Abende an denen ich mich mit meinen neuen Freunden vom örtlichen KKK verabreden kann.

Wir grüßen euch dreifach!
Antje und Klatte

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