Freitag, 1. Juli 2005
Schuld und Sühne
„Und da ist keiner der ohne Sünde ist, nicht ein einziger“, steht schon im Buch der Bücher geschrieben. Ja, wir alle laden von von Zeit zu Zeit Schuld auf uns; sei es, dass wir uns der Völlerei hingeben; sei es, dass wir träge sind und zum Beispiel die Räder an unseren Fahrzeugen nicht selbst, sondern in der Werkstatt wechseln lassen, oder wir abends, anstatt zu einem guten Buch zu greifen, lieber fernsehen und danach das Fernsehgerät nicht ausschalten, sondern aus Bequemlichkeit auf Bereitschaft belassen, wohl wissend, dass dies unnötig Strom verbraucht. Nicht vergessen sei auch, dass einige von uns nicht einmal hätten fernsehen dürfen, weil sie die Fragebögen der Gebühreneinzugszentrale nicht mit der gebotenen Ehrlichkeit beantwortet hatten... Auch mit unserem Verhalten den Mitmenschen gegenüber ist es nicht immer zum Besten bestellt. Wie oft vergessen wir unsere guten Tischmanieren, geben Unpässlichkeiten vor, wenn es gilt, Freunden bei ihrem Umzug zu helfen oder bringen Gäste des Hauses in missliche Situationen, weil wir im Badezimmer keine Ersatzklopapierrollen vorrätig halten? Allzuoft lästern wir auch über unsere Nächsten und sind neiderfüllt und missgünstig gegen sie. Sollten wir sie stattdessen nicht mit Achtung und Liebe bedenken, ihre Geburtstage nicht vergessen und denen fern der Heimat die Treue halten?

Dass Schuld gesühnt werden muss, sollte jedem von uns einleuchten - ohne Sühne kann es keine Vergebung geben. Leider wird dies heutzutage häufig vergessen, wenn es heißt: „Ich entschuldige mich.“ Ein Unding! Kann man sich denn selbst von seiner Schuld befreien, sich selbst entschuldigen? Selbstverständlich kann man nicht. Auch reicht es nicht, bloß um Vergebung oder „Verzeihung“ zu bitten. Nein, wer sich schuldig gemacht hat, der muss dafür sühnen, der soll Buße tun! Wo der Schuldbeladene aber selbst nicht dazu bereit oder fähig ist, muss ihm mittels Strafe dabei geholfen werden. Bekanntlich soll diese auf dem Fuße folgen. Auch davon wird hier zu lesen sein. Und von meiner Reise nach Chabarowsk im Fernen Osten Russlands.

(Fortsetzung unter Kommentare)

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