Sonntag, 26. September 2004
Ulla ulla ulla (mal wieder Montesuma)
Wir haben unseren Mopeds nach den zurueckliegenden Strapazen eine Woche Urlaub gegoennt und sind mit m Bus innen Jungel gefahren. Mit der Weste voller Wurz passierten wir auf dem 20-h-Ritt in einem Viehtransport drei Antidrogenkontrollpunkte. Die Ablenkungsmanoever wurden von mal zu mal perfektioniert. Am letzten Kontrollposten schnappte sich Mops zwei uniformierte Indianierinnen, die glaubten, hier einfach ihren Zivildienst ableisten zu koennen, und noetigte sie zum Fotoshooting.
Im Jungeldorf trafen wir auf unsere Reisegruppe. Preisfrage: Mit wem teilten wir die naechsten Tage unser Camp? Sie essen zwar keine Schweine, aber essen wie Schweine!

Wie beim Spingfielder Knueppeltag liefen wir die naechsten Tage durch die Pampa und knuften und pufften Krokodile, Anakondas und Cobras. Beim Bad in schlammigen Schlammtuempeln schwammen wir weniger als 2 m an Aligatoren vorbei, bis die den Anblick nicht mehr ertragen konnten und untertauchten. Staendig wurden wir im Wasser von unidentifizierbaren Viehzeug gezwickt. Als uns der Guide nach dem Bad aufforderte die Angeln zu zuecken, um zu fischen, wussten wir ploetzlich was uns die ganze Zeit gepufft hatte. Wir fischten die Taeter im Dutzend, wetzten unsere langen Messer und liessen die Klingen flutschen in den Piranha-Leib. Am Abend liessen wir uns die kleinen Killer schmecken.

Zaeh wie Leder, hart wie Kruppstahl und flink wie Windhunde waren wir nach dem Camp geruestet fuer unsere anschliessende 3-taegige Survivaltour in der gruenen Hoelle. Die Hitze war unertraeglich. Mit dem Boot irgendwo im nirgendwo abgesetzt, mussten wir uns unseren Weg mit den Macheten freischlagen. Wir brachten den Fortschritt in die dritte Welt und hauten km-lange deutsche Autobahnen in den Jungel. Auf der Jagd nach unserem Mittagessen (einer Anakonda) wateten wir durch huefttiefes Wasser. Schlamm im Schuh, Hakenwuermer im Lachs und die Machete zwischen den Zaehnen jagten wir die Bestie. Leider ging uns das Monster durch die Lappen und wir versuchten unser Glueck wieder mit der Angel. Aber auch da waren wir nicht erfolgreicher. Im Einbaum sitzend warf Mops seinen Fischkopf ins Wasser. Ploetzlich schaeumte Gischt am Bug. Mit unglaublicher Kraft schnitt sich die Angelsehne in Mopsens fleischigen Finger bis dieser blutete. Die Angel wurde aus Mopsens starker rechter Hand entrissen (das hat etwas zu bedeuten) und verschwand im Dunkeln der Nacht. Unser eingeborener Guide versicherte uns, dass es sich hierbei um einen ueber 2 m langen und bis zu 70 kg schweren Riesenfisch gehandelt hat.
Voellig unfaehig uns selber Nahrung zu beschaffen, mussten wir unseren Hunger mit dem amoebenhaltigen Flusswasser stillen. Neidisch schauten wir auf die zu unseren Fuessen liegenden aber schon bis auf die Knochen abgenagten Affenkoepfe. Unser Nachtlager bestand aus ein paar einsamen Bananenblattern (bevor jemand bloed fragt, die Bananen waren noch nicht reif) und einem Mosquitonetz.
Quintessenz der Tour: Klopapier aus Mahagoni ist vollkommen in Ordnung.

Petri Heil

Mops und Klatte

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