Freitag, 1. Juli 2005
Schuld und Sühne
„Und da ist keiner der ohne Sünde ist, nicht ein einziger“, steht schon im Buch der Bücher geschrieben. Ja, wir alle laden von von Zeit zu Zeit Schuld auf uns; sei es, dass wir uns der Völlerei hingeben; sei es, dass wir träge sind und zum Beispiel die Räder an unseren Fahrzeugen nicht selbst, sondern in der Werkstatt wechseln lassen, oder wir abends, anstatt zu einem guten Buch zu greifen, lieber fernsehen und danach das Fernsehgerät nicht ausschalten, sondern aus Bequemlichkeit auf Bereitschaft belassen, wohl wissend, dass dies unnötig Strom verbraucht. Nicht vergessen sei auch, dass einige von uns nicht einmal hätten fernsehen dürfen, weil sie die Fragebögen der Gebühreneinzugszentrale nicht mit der gebotenen Ehrlichkeit beantwortet hatten... Auch mit unserem Verhalten den Mitmenschen gegenüber ist es nicht immer zum Besten bestellt. Wie oft vergessen wir unsere guten Tischmanieren, geben Unpässlichkeiten vor, wenn es gilt, Freunden bei ihrem Umzug zu helfen oder bringen Gäste des Hauses in missliche Situationen, weil wir im Badezimmer keine Ersatzklopapierrollen vorrätig halten? Allzuoft lästern wir auch über unsere Nächsten und sind neiderfüllt und missgünstig gegen sie. Sollten wir sie stattdessen nicht mit Achtung und Liebe bedenken, ihre Geburtstage nicht vergessen und denen fern der Heimat die Treue halten?

Dass Schuld gesühnt werden muss, sollte jedem von uns einleuchten - ohne Sühne kann es keine Vergebung geben. Leider wird dies heutzutage häufig vergessen, wenn es heißt: „Ich entschuldige mich.“ Ein Unding! Kann man sich denn selbst von seiner Schuld befreien, sich selbst entschuldigen? Selbstverständlich kann man nicht. Auch reicht es nicht, bloß um Vergebung oder „Verzeihung“ zu bitten. Nein, wer sich schuldig gemacht hat, der muss dafür sühnen, der soll Buße tun! Wo der Schuldbeladene aber selbst nicht dazu bereit oder fähig ist, muss ihm mittels Strafe dabei geholfen werden. Bekanntlich soll diese auf dem Fuße folgen. Auch davon wird hier zu lesen sein. Und von meiner Reise nach Chabarowsk im Fernen Osten Russlands.

(Fortsetzung unter Kommentare)

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Schuld und Sühne II
Die Idee nach Chabarowsk zu fahren kam mir ganz kurzfristig, nachdem ich davon erfahren hatte, was mich ein Visum für China kosten würde, ließe ich es durch ein Reisebüro in Irkutsk besorgen. Zur Erläuterung: Nach China werde ich Ende August reisen, gemeinsam mit meiner Schwester, die sich ebenso kurzfristig überlegte mich hier zu besuchen. (Auch weil es für die notwendige Organisation zivilisatisatorischer Errungenschaften wie Telefon und Internet bedarf, habe ich mich übrigens gegen die „Insel“ entschieden, was nicht heißt, dass ich nicht noch des Öfteren nach Olchon fahren werde.) Das Konsulat selbst aufzusuchen, welches sich eben in Chabarowsk befindet, dabei die Stadt und den Amur zu sehen und gleichzeitig auch noch Geld zu sparen, erschien mir also sinnvoll. Dafür nahm ich sogar in Kauf, mich nochmals in den Zug zu setzen. Gesagt - getan.



Wie sich herausstellte, war die Fahrt diesmal weitaus erträglicher als die letzte von Moskau nach Irkutsk. Erstens natürlich wegen der geringeren Distanz - lächerliche zweieinhalb Tage. Zweitens, weil sich diesmal auch die Landschaft ab und zu änderte. Neben den vermaledeiten Birken gab es auch Berge, Wiesen und weite, steppige Ebenen. Schließlich war auch die Gesellschaft der beiden Provodnitsas (Waggonstewardessen) sehr angenehm. Keine bärbeißigen Mitfünfziger wie üblich, sondern junge Studentinnen, die vom Verdienst ihr kärgliches Einkommen aufbessern. Die eine, Nelly, hatte am zweiten Tag Geburtstag, der nächtens im Schaffnerabteil gefeiert wurde. Dabei unterhielt ich mich auch mit einem echten Schukow, einem Nachfahren des berühmten Sowjetgenerals. Sascha war nach drei Jahren zum ersten Mal wieder in der Heimat. In seiner neuen Heimat Frankreich (nur vorrübergehend, wie er meinte) ist er im Trainerstab der französischen Jiu-Jiutsu-Nationalmannschaft tätig. Interessant waren die Fotos vom Training mit der Antiterroreinheit der französischen Armee.

Chabarowsk begrüßte uns mit Sonnenschein. Vom Taxi bekam ich einen ersten Eindruck von der Stadt: sehr viel hügeliger und grüner, mehr asiatische Gesichter, noch mehr japanische Autos im Vergleich zu Irkutsk, dafür weniger sibirische Holzhäuser. Das sehr prachtvolle chinesische Konsulat befindet sich in schöner Lage in einem Park unweit des Amurs, der zwar sehr braunes Wasser hat, aber offenbar doch Leben enthält. Die Angler am Ufer hatten jedenfalls reichlich Fische gefangen. Wie ich am Einlass des Konsulats erfuhr, befindet sich die Visaabteilung jedoch nicht Hause, sondern einige Hundert Meter weiter in einem Nebengelass des dortigen Leninstadions. Dort war es nicht ganz so prächtig und ging nicht ganz so beschaulich zu. Um genau zu sein: Um mich herum wuselten eine Unzahl kleinwüchsiger, schwarzhaariger, schlitzäugiger Erdlinge, die naturgemäß keine Visa brauchten und ihre Anliegen Gott sei Dank an einem anderen Schalter vorbringen mussten. Am Visaschalter standen vor mir lediglich ein paar Russinnen. Ratzfatz war ich an der Reihe und konnte zwei Stunden später mein Visum abholen. Kein Vergleich zu den Schikanen und dem Chaos in der russischen Botschaft in Berlin!

In der Stadt traf ich auf zwei Italiener namens Danilo und Fabrizio. Die beiden Verrückten hatten die gesamte Wegstrecke aus Bari bis nach Chabarowsk in einem Fiat 500, als Auto kaum zu bezeichnen, zurückgelegt. Wer sich dafür interessiert und des Italienischen mächtig ist: www.europaasia.it. Um Connie W. (die aus London bzw. Reading) in Irkutsk zu treffen, in dem sie sich mit Freunden für einen Tag auf der Durchreise ins Sayangebirge und nach Olchon aufhalten würde, blieb ich mich nicht mehr allzulange in Chabarowsk, sondern begab mich bald auf Rückreise. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war Eile nicht vonnöten, da Connie und ihr Trupp den Flieger von Moskau nach Irkutsk gestern verpasst haben und nun erst morgen eintreffen. Nichtdestoweniger hatte ich wahrscheinlich in der kurzen Zeit auch schon alle Sehenswürdigkeiten gesehen und das Abschiednehmen fiel nicht schwer.

Die Rückfahrt sollte wieder sehr interessant werden. Obwohl der Zug, aus Wladiwostok kommend, gerade mal einen Tag unterwegs war, vernahm ich schon beim Einstieg diese unnachahmliche Duftmelange aus menschlichen Ausdünstungen und allmählich verderbenden Lebensmitteln, die sonst Tage braucht, um im ungelüfteten Waggon zur vollen Reife zu gelangen. Das Epizentrum dieses Geruchs befand sich genau in meinem Abteil. Dort saßen, mit freiem Oberkörper und sonnengegerbter Haut, Kolja und Vitali, zwei stämmige Dockarbeiter aus Wladiwostok auf dem Weg nach Moskau und waren im Begriff eine Flasche Wodka zu leeren. Sicher nicht die erste während der Fahrt, auf jeden Fall nicht die letzte. Auf dem Tischchen lagen Wurst, Fisch, Brot, Sonnenblumenkerne einträchtig nebeneinander, das Übliche eben. Vitali, auf seiner Brust prangt eine Stalin-Tätowierung, begrüßte mich mit einem strammen „Cheil Gitler!“ und war wohl verblufft zu erfahren, dass der Gruß bei uns seit geraumer Zeit aus der Mode ist. Ich gesellte mich dazu und man lud mich gestenreich zu Speis und Trank ein, was ich schwerlich abschlagen konnte.

Erst spät mittags am nächsten Tag wachte ich auf. Zwischenzeitlich war Daria, Studentin aus Moskau, zugestiegen. Sie las in einem dicken Schmöker. Da mir langweilig war, nötigte ich sie von ihrer Lektüre abzulassen und mit mir zu plaudern. Nach einer Weile zog ein Unwetter auf, wie es wohl nur der sibirische Himmel hervorzubringen zu vermag. Auch den Lokführern schien dies offenbar Respekt einzuflößen, der Zug machte kaum noch Fahrt. An einer gottverlassenen Bahnstation im Niemandsland ging schließlich gar nichts mehr. Ein Blitzeinschlag hatte die Oberleitung entschärft. Drei Stunden vergingen, bis wir endlich weiterfuhren. Aus Freude darüber musste ich erst mal für kleine Russen... In diesem kurzen Augenblick bis zu meiner Rückkehr ereignete sich ein feiger Anschlag auf die deutsch-postsowjetische Freundschaft, die bis dato so vorbildlich gepflegt worden war. Mein Portemonnaie war weg, gestohlen. Es war dies das erste Mal überhaupt, dass ich es in Russland unbeaufsichtigt gelassen hatte. Natürlich nicht frei herumliegend, sondern unter der Bettdecke, aber eben unbeaufsichtigt. Nach dem ersten Schock, der nur kurz anwährte, da sich im Portemonnaie außer ein paar nutzlosen Visitenkarten umgerechnet nur ein paar Mark befunden hatten, unterbrach ich unverzüglich meinen Urlaub und nahm die Ermittlungen auf. Von nun an gab es keine Freunde mehr, nur noch Verdächtige.

Aus Berliner Erfahrung hatte ich seines Neuköllner Erscheinungsbilds wegen zuallererst Radik aus dem Süden Russlands (Nähe Tschetschenien!) im Verdacht, der auch irgendwann zugestiegen war. Zu meiner Enttäuschung hatte der jedoch ein sicheres Alibi, war auf Balz im Nachbarabteil gewesen. Blieben Daria, Kolja und Vitali. Kolja schlief tief und fest, schied ebenfalls aus. Daria kam nur theoretisch in Frage. Wer die „Die Dornenvögel“ liest, wie ich mittlerweile herausbekommen hatte, klaut keine Brieftaschen. Außerdem wusste sie nicht, wo ich mein Geld hingelegt hatte, bevor ich das Abteil verlassen hatte. Das hatte nur Vitali gesehen. Und ganz zufällig war dieser seither spurlos verschwunden, bisher hatten wir ihn fast nie das Abteil verlassen sehen. Das Schauspiel, was er nach seiner Rückkehr darbot, war preisverdächtig. Geradezu rührend betroffen und interessiert zeigte er sich an dem Verbrechen, dass er sich rein gar nicht erklären konnte. Auf einmal war der sonst unerschütterlich wirkende Geselle hektisch und nervös, hielt dem Blick in die Augen nicht stand...

Kurzum, der Übeltäter war entlarvt. Was jedoch war nun zu tun? Die Bahnhofsmiliz hinzuziehen? Ihre Arbeit hatte ich bereits erledigt und allein für die Durchsuchung von Vitalis Sachen wollte ich die Kollegen nicht behelligen. Denn auch wenn Vitali nicht der Hellste ist - soviel Intelligenz, das Corpus delicti, mein Portemonnaie, bereits durchs Fenster oder Klo entsorgt zu haben, musste man ihm wohl zutrauen. Blieb natürlich die Möglichkeit, ihn direkt mit seiner Täterschaft zu konfrontieren. Auch nicht so zweckmäßig, da der endgültige Beweis fehlte. Angesichts seiner mächtigen Erscheinung scheute ich diesen Schritt zugegebenermaßen auch. Angeschossene Bären sind bekanntlich unberechenbar. Es ging mir wie einst Hänsel und Gretel: Ich wusste weder ein noch aus. Aber die Sache ließ mir keine Ruhe und irgendwann hatte ich den Geistesblitz. Ohne seine Schuhe ist der moderne Mensch aufgeworfen. Die von Vitalis würde ich bei meinem Ausstieg als Andenken mitnehmen, allerdings nur bis zur nächsten Mülltonne. Das würde meine Rachegelüste befriedigen. Sicher, einen armen Schlucker für den Verlust von ein paar Rubeln und einem abgewetzten Portemonnaie um seine besohlten Untersätze zu erleichtern, ist nicht die feine englische Art. Andererseits hatte Vitali ja nicht wissen können, dass er sich von der Beute nicht die erhofften kostbaren Pelze und Edelsteine würde leisten können. Und er hatte mich schändlich verraten. Mein Entschluss war unabänderlich.

Dachte ich. Als ich mich jedoch nachts fertigmachte zum Ausstieg in Irkutsk, als Einziger im Waggon, während alle anderen so friedlich vor sich hin grunzten, auch Vitali, und der Mond so sanft ins Abteil schien, brachte ich es nicht übers Herz. Ich konnte dem armen Sünder seine Schuhe nicht wegnehmen. Ich befestigte daher lediglich einen Zettel mit der Aufschrift „Ich bin ein gemeiner Dieb“ (auf russisch natürlich) über seiner Pritsche und verließ den Zug. Den würden alle anderen lesen, bevor er ihn entfernen könnte, denn als Frühaufsteher hatten wir ihn nicht gerade kennengelernt. Manchen mag diese Strafe mild erscheinen, vielleicht gar zu mild. Mir schien sie letztlich angemessen. Der Mensch muss seine Rache auch im Zaume haben können, will er sich nicht selbst versündigen. Soll der Allmächtige ihn dereinst mit dem ewigen Fegefeuer bestrafen.

Mit dem wunderbaren Gefühl Großmut und Güte bewiesen zu haben, begab ich mich zur Bahnhofswartehalle. Von den zehn Rubeln, die mir Kolja gegeben hatte, konnte ich mir schließlich nur eine Fahrt mit dem Bus leisten und der nächste fuhr erst am Morgen wieder. Was ich bis dahin noch an wunderliche Gestalten und Begebenheiten erlebte im und um den Bahnhof, könnte nochmals Seiten füllen. Aber ich glaube, es war genug für heute. Wer es bis hierher durchgehalten hat, ist ein wahrer Held. Wer nicht, dem sei vergeben - dieses Mal.

Jan

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Danke für deine Güte und deinen Großmut
Heute Abend werde ich eine Kerze für dich anzünden und deiner gedenken. Denn ich mach mir Sorgen. Wer nicht einmal nach 3 Monaten des Reisens abschalten kann, sondern immernoch nur an seine Arbeit denkt, der ist entweder ein Workoholic oder ein Idealist.
Seit unserem gestrigen Besuch im Kino zu "Batman Begins" weiß ich nun welch untriebige Sehnsucht zur Gerechtigkeit dein Herz zerreisst. Du wärst ein wahrer Robbie, denn auch du hast das Gefühl der Rache besiegt (oder die Feigheit dich?) und kannst jetzt deiner Bestimmung folgen.
Und noch angesteckt durch die weltweiten live8-Konzerte vom Wochenende, rufe ich dir zu: YOU can heal the world! (Ich fühl mich immer weniger schuldig, wenn ich Aufgaben delegieren kann und weiß dass sich jemand darum kümmert).

Klatte

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Schoen von dir wieder zu lesen, Jankutsker Sibirienbaer ;)
also mein letztes Lebenszeichen on-line war ja nicht ueberhaupt mein letztes Lebenszeichen, d.h. ich lebe immer noch und habe es auch zukuenftig vor :P

Den letzten Bericht fand ich sehr spannend, das hat mich also nicht mal Muehe gekostet bis zum Ende zu lesen, Applaus an den Autor... Alleine das Bild :)) das wuerde dir im Kindermalereiwettbewerb sicher konkurrenzfrei den ersten Preis bringen ;) (und ich lach nicht schon wieder ueber dich. das Bild ist klasse - tschestnoje pionerskoje!)
Sag mal, hat man es euch in der Polizei nicht beigebracht, dass man Geld und Pass immer am Koerper tragen sollte? Wenn unter der Decke im Zug "nicht frei herumliegend" heisst, dann heisse ich Vaeterchen Frost!

Weiteres in der bald folgenden E-mail

Irina

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Na aber...
ich schliess mich allem/allen vorher an...nimms ja nicht persoenlich wennde merkst wie limited die aufmerksamkeitsspanne dieser luschen is, dit hab ich jedenfalls nicht gemacht at the time...
...Und ausserdem noch dank fuer dit kleene update ueber Connie (und ihr Trupp)!!!
Fand ich gut dasde sie nun wohl doch noch gesehen hast, trotz Chinavisumkaffeefahrt.

China versuch ich heute uebrigens doch noch mal meine Judithe zu erreichen, falls sie noch da sind, koennte sie ja vielleicht n bissl guide machen, aber keine Garantie, weil weiss wiegesagt nicht, ob die schon wieder inna bamberger Heimat weilt.

Sonst jibts nichts neuet, ausser das die Briten presse mal wieder voelligst beleidigt tut, ueber Schroeders und Chiracs letzten Kommentar die Agrarsubventionshaltung des Koenigreiches betreffend, von wegen, wo doch die einzige farming contribution Britains to Europe was the mad cow disease, jetzt wird man ueberall interviewt was denn so falsch is am englischen Essen, jaja, manchmal kommen sie echt ausm Mustopp hier.

Juti ick lass hoeren wegen China und Du weiter so, dit is auf jeden keine Anstrengung sich hier durchzulesen, nur die Vorhaltungen nerven etwas....

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neiss schtorri...
wie immer!...

...und nich daß du denkst in der heimat wird dem phlegma gefrönt, erst letztes WE begab sich ein stylerkommando auf das event of the year namens 'fusion' (www.fusion-festival.de)...eine riesige gegenkultur - bumsmusik - festivität an der müritz, da hätte der herr garantiert auch sein spass gehabt!

grüße
maddin

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Ich ein Workaholic, Klatte?
Angesichts von sechs Monaten Müßiggang am Stück amüsante Vorstellung. Sollte ich meiner Kollegin in Berlin erzählen, die meine Akten nach meiner Flucht übernehmen musste. Oder vielleicht besser nicht, die tötet mich auf der Stelle. Also ein Idealist bin ich zwar, aber an Arbeit denke ich hier nur ganz selten mal, immer dann nämlich, wenn mir alles stinkt und ich zurück nach Berlin will (kommt vor). Dann hilft es ungemein sich vorzustellen wieder jeden Tag früh aufstehen und zur Arbeit trotten zu müssen. Ne ne, für mich ist hier Sonnenzeit, unbeschwert und leicht, um mal bei Grönemeyer zu klauen... Dass ich in die Weichei-Schublade komme mit meiner Geschichte, habe ich mir übrigens schon gedacht. Aber gleich zum Robbie abgestempelt zu werden - heiliger Klabautermann! Habe der Gerechtigkeit doch gar keinen Dienst erwiesen! Dazu hätte ich den Bösewicht eher mit einer Ladung Dynamit ins Jenseits befördern müssen wie ihr weiland den Esel... Hätte der Langfinger auf der Hinfahrt zugeschlagen, als mein Portemonnaie nicht ganz so leer war, wäre es auch nicht beim erhobenen Zeigefinger geblieben! Deligier die Wunderheileraufgabe also lieber woandershin...

Was die anderen Kommentare betrifft, über Lob und Zuspruch habe ich mich gefreut. Und Kritik nehme ich wie immer als Ansporn noch besser zu werden! Zum Dank ein paar Fotos...


Zugdruschba mit Jan, Alex, Sascha (Schukow!) und Nelly


Pfütze


VL 80, made in GDR!

Gruß,
Jan

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VL 80 not made in GDR
ts, ts, ts
was ist denn los Jan, erst lässt du dich beklauen und dir dann auch noch dicke russiche Elektroloks aufbinden. Schlimmer noch, ich verbringe anderthalb Stunden um die Frage zu klären, ob diese Lok tatsächlich aus DDR Produktion stammen kann.
Near 1965 the first electric locomotives in region served trains on Bryansk - Moscow trunk line; later lines Bryansk-Kiev and a Bryansk - Kharkov were electrified by AC 25 kV. For the freight traffic the railroad used the electric locomotives VL80, made by Novocherkassk Electric Locomotive Works.
Quelle: http://www.admin.debryansk.ru/~press/TRANS/Trans1b.html
Stand: 10.07.05
Übrigens: Russiche Dampflokomotiven tragen das Kürzel FD, elektrische das Kürzel VL, Felix Dserschinski und Vladimir Lenin. Doch was gelernt.
Ob dein Kumpel jetzt aber ein echter Schukow war habe ich nicht geguckt. nicht so wichtig...

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Schön abgeschrieben!
Ach, Familie H... der eine stellt sich tot, der andere hat nichts Besseres zu tun als hier rumzukritikastern und meine Glaubwürdigkeit beschädigen zu wollen - schöne Freunde!
„Made in Nowodingsdums“ soll also richtig sein, he??? Klingt doch scheiße. Für meine Version brauche ich keine Quellenverweise und die gefällt mir außerdem entschieden besser - made in God Damn Russia (GDR)! Kapische?

Treffer, versenkt!

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... wat macht denn Ina da im Zug als Schaffnerin?

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Keine Ahnung!
War anfangs ein bisschen von deiner Frage irritiert, Anika, aber man du hast ja recht - dieselben eurasischen Gesichtszüge (komisches Wort, aber passt ja bei Schaffnerinnen) wie bei Ina! Hat mich bei ihr übrigens schon immer verwundert, wenn auch nicht abgestoßen...

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neuer Jesus Jan,
und obwohl Superlative ja oftmals zu schnell und zu oft gebraucht werden, hast Du Dir diesen Namen wirklich verdient.
Achtung Meyrische Argumentation: Weil Du diesen Namen aus ganzem Herzen hassen wirst, in Deiner grenzenlosen Bescheidenheit.
Aber soviel Esprit und Charme und sowenig Eigennützigkeit ist sehr bewundertswert, vor allem weil ich selbst niemals dazu in der Lage gewesen wäre (aufgrund mangelnder Russisch-Kenntnisse :-))
Und schreiben tust Du, dass es eine Freude ist Dir zuzulesen!!
Ich lese noch lieber von Dir als von Mir und Du weißt, dass ist das größte Kompliment das ich machen kann.
Janosch in der Heimat ist viel los und geschehen. Ick arbeite innerhalb eines Praktikum jetzt 8h/ Tag ganze 3 Monate. Schnief.
Also, geniess die Zeit, ich wäre jetzt gerne bei Dir.

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... kannst es wohl nicht lassen ...
... jetzt kratzt de dich schon beim Herrn ein ... der Cord-Look ist ähnlich dem Hitlergruß auch seit einiger Zeit nicht mehr in Mode. Der Heiland wird's schon richten. Eine Schweigeminute für den gebersteten Esel, bitte!
Nun gut, Du Vorzeigechrist und 'Jan der Göttliche' in spe ... während ich wie ein Rohrspatz über die Rudimente der wahren Männlichkeit en persona der BSR-Müllabfuhr schimpfe, die es 3mal in der Woche wagt, um 7:00 a.m. auf unserem Hinterhof Krach zu schlagen - oberkörperfreie, fettleibige, stinkende und laute Gorillas motivieren nicht gerade zum freudigen Aufstehen -, daneben noch diesen Sauverein von S-Bahn/BVG-haste nicht gehört wegen seiner ständigen Unpünktlichkeit und das Wetter wegen seiner pünktlichen Unbeständigkeit verfluche, erinnerst Du uns daran, was es heißt, dieses Wort: Nächstenliebe. Lieben, leben, vergessen, verzeih'n ... Denkzettel verpass'n!
Haste jut jemacht, fühl mich gleich viel besser - so, so, so ausgeglichen, ja, das ist es wohl. Ma guck'n, wer von mir heut noch sein Fett weg kriegt.
Nee, ma ehrlich, schließ mich den Komplimenten meiner Vorschreiber an, bin amüsiert wer sich hier so selbstlos 'nen Zacken aus der Krone bricht und halte dir auch naja, nicht grad täglich, aber schon wöchentlich - Indianerehrenwort - in Gedanken die Treue ... Zaunpfahl war unübersehbar!
Same procedure as every time ... hamm uns mal wieda prächtig amused gefühlt!!!
Viele liebe Grüße von deinem Weiberhaufen, i.V. das A und O.

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Unpunktbeständiglichkeit
Schöne Wortspiele, Anja. Hast wohl wirklich viel Zeit auf Arbeit? Was´n für eine eigentlich und warum überhaupt Arbeit?? Erst Alex, jetzt du - wie soll ich mich angesichts dessen bei meiner Faulenzerei noch wohlfühlen? Naja, momentan gehts noch... Was meine Cordhose angeht, finde ich nicht, dass die out ist. Jedenfalls nicht outer als der Hitlergruß. Den Essess-Kameraden darf man schließlich bereits wieder straflos „Ruhm und Ehre“ bescheinigen.

Mit (ost)deutschem Gruß

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