Freitag, 16. Mai 2008
Ein Leben beginnt, ein anderes Leben erlischt
Die Zeiten in denen ein Heinz Sielmann das Weltreich der Tiere in freier Natur beobachtete sind lange vorbei. Wildnis gibt’s nicht mehr. Heute erforscht man die Flora und Fauna im Großstadtdschungel.
Entsprechend bestaunten Antje und ich letztes Wochenende Bamby’s Vetter während unserer Tour durch den Richmond Park






Bis dahin hatten wir jedoch noch nicht in unseren schlimmsten Alpträumen für möglich gehalten, welchem grausamen Naturereignis ich nur 2 Tage später (auch am 13/05/08) Zeuge werden sollte. Dieses ungeheuerliche, bis dato völlig unbekannte Verhaltensmuster wurde bis jetzt noch nie in der Tierwelt beobachtet. Dennoch spielte es sich am helllichten Tage, mitten unter uns, im Zentrum Londons, direkt im St. James’s Park, vor dutzenden Augenzeugen ab.

„Langweilig – Alter Hut!“, mag der ein oder andere Belesende denken. „Die Tauben-fressenden Pelikane im St. James'a Park gingen doch schon letztes Jahr durch die Yellow Press“.
Hier noch mal zur Erinnerung:



Aber wer hätte gedacht das dieses Ereignis womöglich nicht die Einzeltat eines durchgeknallten Pelikans war, sondern womöglich erst der Anfang einer schrecklichen MORDSERIE, die die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Nein, ich rede nicht von einem der 30 Teenager, die bereits in diesem Jahr auf Londons Straßen erstochen wurden, sondern von einem echten Novum. Und so ereignete es sich …

Ich spazierte wie jeden Tag zur Mittagspause am Buckingham Palast vorbei durch den wunderschönen, in voller Blüte stehenden St. James’s Park. Wildes Geschnatter erregt meine Aufmerksamkeit. Ein Schwan und eine Gans im Clinch. Der Schwan gewinnt schnell die Überhand und die Gans versucht die Flucht. Der Schwan jedoch lässt nicht locker. Er zwickt, beißt und trampelt weiter auf der Gans herum. Die Gans versucht sich mit einem beherzten Abtauchmanöver aus dem Griff zu lösen. Doch diese Taktik war fatal. Der Schwan nutzte die Gelegenheit seinen wuchtigen Körper über den der Gans zu positionieren und gleichzeitig diese in die Rückenlage zu zwingen. Das Gezeter stummte langsam ab. Die anfänglich verzweifelten Flügelschläge wurden schwächer. Hilflos sah ich ab und zu einen Fuss aus dem Wasser strampeln. Jeder Versuch der Gans Luft zu schnappen, wurde vom Schwan vereitelt, in dem er das entkräftete Tier immer wieder unter Wasser stuckte. Der Kampf dauerte vielleicht 3 min. Dann war kein Widerstand mehr wahrzunehmen. Todesstille. Dennoch, entweder im Rausch oder um die Spuren zu verwischen, wachte der Schwan noch lange genau darüber, dass die Leiche nicht an die Oberfläche trieb.
Und das ist die Bestie - LONDONS RIPPER SCHWAN:



Ich fotografierte den Täter am folgenden Tag, als er wieder wahllos Gänse jagte.
Gott sei Dank musste Konrad Lorenz das nicht mehr mit ansehen. Was für eine schreckliche Welt, in der jetzt auch noch Vegetaria zu kaltblütigen Killern mutieren. Wo soll das noch alles hinführen?

Klatte
PS: Vielleicht ist Arthur ja die reinkarnierte Gans?

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