Samstag, 16. Oktober 2004
Vom Berg in den wilden Westen
Wir naeherten uns Stueck fuer Stueck Argentinien. Wie wir bald merkten, haben unsere vor 60 Jahren ausgewanderten Volksgenossen ganze Arbeit geleistet. Nachdem wir an einem Polizeikontrollpunkt unsere Herkunft zu erkennen gaben, gruessten uns der Polizeichef und sein Gefolge mit einem zackigem "HH !".
Danach war der Weg frei zu den Kinderminen in Potosi. Voyoristisch wie wir veranlagt sind, feuerten wir die 13jaehrigen Knaben beim silberschuerfen aus naechster Naehe an. Mit Stirnlampe bewaffnet gings rein in den Vulkan. Auf dem ersten Level konnten wir uns noch gebueckt fortbewegen, auf dem Zweiten nur noch auf allen Vieren und in der untersten Abbauebene robbten wir schliesslich durch 50 x 50 cm kleine Schaechte.
Zur Belohnung wurden wir danach im Umgang mit Dynamit geschult. Unserer Vorarbeiter knetete eine Stange TNT zu einer Kugel, steckte es in einen Beutel Amoniumnitrat, setzte die Zuendschnur in Brand und drueckte uns die scharfe Bombe zum Fotoshooting in die Hand. Eine Minute spaeter rannte unser Ausbilder wie von der Tarantel gestochen davon, um die Bombe 30 m von uns entfernt explodieren zu lassen(Sprengkraft: 1 Bus).
Auf den Spuren von Butch Cassidy and the Sundance Kid folgten wir danach dem Treck nach Sueden. Wir fuhren durch eine Landschaft aus einer Mischung von Monument Valley, Grand Canyon und Ayers Rock. Wir tauschten unsere 60 PS gegen je 1 PS ein. Trotzdem waren wir mit den Gaeulen nicht viel langsamer als mit unseren Boecken. Im vollen Galopp ging es durch Kaktusfelder, tiefe Canyons und an ausgeblichenen Schaedeln vorbei. Malboro-Feeling pur!
Danach gings weiter Richtung Uyuni am grossen Salzsee. Bei 500 km uebelster Offroad-Piste war es nur eine Frage der Zeit, bis sich einer von uns wieder auf die Fresse packte. An einer Stelle, bei der Mops durch ein Flussbett einer Tiefsandpassage ueber Wellblechpiste ausweichen wolllte, ging er schmerzhaft zu Boden. Im Michael-Stich-Stil verklemmte sich Mops seinen Fuss um 180 Grad verdreht unter seiner Box.
Deshalb setzten wir unsere Reise mit dem Jeep ueber den groessten Salzsee der Welt fort. Wir fuhren rein ins Nichts. Die einzigste Struktur die wir unter dem blauen Himmel erkennen konnten, bildeten die Hexaeder im Salz. Ein unwirklicher Anblick.
Weiter ging es 800 km auf Eselspfaden durch den unbewohnten Sueden Boliviens. Vulkane, Geysire und in allen farben leuchtende borax-haltige Lagunen praegten die lebensfeindliche Umgebung. Lediglich die rosa Flamingos konnten dieser Landschaft etwas abtrotzen. Nicht nur ein Augenschmaus ;-)

Bleibt dran. Einige Geheimnisse gilt es noch zu lueften.

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