Dienstag, 8. Mai 2007
Spendenmarathon: Fuck! or FAQ?
Liebe Freunde,

Ich hab ja versprochen euch über meinen Trainingsfortschritt auf dem laufenden zu halten (jaja ich weiß, besser wenn ich mich am laufen halten würde). Mein Trainingsplan geriet auf Grund gesellschaftlicher Verpflichtungen in der Heimat (siehe Hackelschosch's Fotos) etwas in Rückstand. Ich bemühe mich fleißig diesen Rückstand neben Arbeit, Fernstudium und Wochenendbesuchern aufzuholen.

Pensum für diese Woche: 3 x 30 min.

Euer Zuspruch am Wochenende hilft dabei. "Zwischen den Zeilen" vernahm ich aber auch teilweise Skepsis, Misstrauen und Unverständnis.
Als positiv denkender Mensch interpretier ich das mal als Schrei nach Aufklärung, dem ich hiermit gerne nachkommen möchte.

Frequently Asked Questions:
"Hähh - kapier ick überhaupt nich! Wat soll n der Scheiss?"
Die Idee des 'Fundraisings' stammt aus dem angloamerikanischen Raum. Anders als in Deutschland, wo aufgrund der "Wozu zahl ick denn Steuern" - Mentalität, der Staat für sämtliche Fürsorge verantwortlich gehalten wird, setzen sich z.B. in London viele Bürger dafür ein den "Kloppies", "Krüppel" und "Pennern" ihrer Gemeinde ein besseres Leben zu ermöglichen.
Ick fand die Idee gut und dachte, warum sollte so was nicht auch bei uns möglich sein?

"Aber wat hat dit denn um Gottes Willen mit Sport zu tun?"
Sportler quält sich -> Spender amüsiert sich -> Bedürftiger freut sich -> Sportler und Spender genießen das selbstgefällige Gefühl selbstlos zu sein.

"Na-und!? Wieso ick? Du bist reich, spende du doch, Alter!"
Ja, das stimmt, ich bin reich! Ich sollte einen Teil leisten. Wie hat es am Montag eine gute Freundin von mir formuliert?: "Bescheidenheit ist die höchste Form der Eitelkeit". Aus diesem Grunde ließ ich mein alter ego anonym an meiner statt handeln.
Aber da sind viel beeindruckendere Beispiele. Da ist Benni, ein armer Schlucker, der seinen ganzen bolivianischen Monatslohn opferte oder Antje, die für den guten Zweck diesen Monat auf ein neues Paar Schuhe verzichtet.

"Poahhh, von meinem hart erarbeiteten Geld kriegen die nuescht! Davon kaufen sich die Caritas-Bonzen gleich wieder ne neue S-Klasse!"
Von jedem gespendeten Euro fließen 92 Cent direkt in die Hilfe vor Ort. 8 Cent sind Verwaltungskosten, die für Planung und Steuerung der Projekte ausgegeben werden.
Weitere Infos zum Jahresbericht und zur Arbeitsweise der Caritas findet ihr unter
http://www.caritas-international.de/1955.html

"Ach! Für wen denn überhaupt? Die Caritas verteilt dit Jeld doch eh nach m Gießkannen-Prinzip! Dit bringt doch janüscht!"
Es werden mit dem Geld genau 4 Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützt. Zwei in Deutschland (Freiburg, Oberrimsingen), eins in Brasilien und eins in Südafrika. Auf dem folgenden Link sind alle 4 Projekte bis ins Detail vorgestellt, so dass ihr euch ein konkretes Bild davon machen könnt, wo ganz genau euer Geld investiert wird.
http://www.caritas-international.de/35038.html

"Da is doch irgendwat faul! Seit wann tut Klatte was Gutes? Da muss n Haken sein!"
Ja, da is einer. Eure Spenden wiegen wie eine schwere Hypothek auf meinem Gewissen. Ich hoffe mir von dem Erwartungsdruck eine bessere Trainingsdisziplin. Das sollte dazu führen, dass ich hoffentlich tatsächlich die Ziellinie nach 42,195 km überquere.
Und dann, ja dann kann ich euch das für den Rest meines Lebens aufs Brot schmieren - Huuhaahahahaha [manisches Gelächter].

Ich hoffe ein bischen Licht in meine plumpe Bettelei gebracht zu haben. Und denkt dran:

Früher wart ihr dumme Kinder, später neunmal-kluge Teenager, die alles besser wussten und die die Revolution gefordert haben. Jetzt seid ihr alle alt! Viele sogar schon über 30!
Time to make a difference!
http://sponsoring.caritas-international.de/Klatte

Gruss
Klatte

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