Mittwoch, 10. September 2008
Termiten


Diese Biester haben dafür gesorgt, daß Csilla und meinereiner einen ganzen Monat puren Stress hatten. Flucht aus der Wohnung, neue Wohnung suchen, Umzugsstress, Stress mit dem Vermieter und mit allen anderen Indern, mit denen man so beim Umziehen und neue Wohnung einrichten zu tun hat.

So fing alles an: Vor unserem Urlaub im Juli tropfte es unserem Nachbarn von der Decke. Er kam hoch und inspizierte unsere Badewanne. Da war ein Türchen in der Fliesenverkleidung, die er öffnete - schwups kamen diese gelben Viecher raus. Indische Ameisen? Hier also gelb? Der Deutsche und der Ungar wissen natürlich nicht, was Termiten sind. Ach, Klappe wieder zu, morgen fliegen wa eh in'n Urlaub!

Ende Juli, zurück aus Deutschland: Upssss! Sie waren überall. Alle Türrahmen waren voll, Schränke, Holzvekleidungen, Raumteiler, alles. Das Zentrum war die Küche, wo teilweise die Schränke nicht mehr aufgingen, weil sie es sich haben ordentlich schmecken lassen und alles durchfrassen.
Anruf beim Vermieter - große Aufregung - Pest Controller (Kammerjäger) rangeholt, welcher typisch indische Sprüche von sich gab, wie "Oh no problem Sir", "within 2 days it will be done", "don't worry", "a little chemical treatment has to be done". Der Kerl hatte Nervengifte am Start, die in Deutschland verboten sind (aber übrigens von Bayer stammen), wie ich nach anschließender Internetsuche herausfand. Unser Entschluß: Raus hier!

Nach 2 Wochen Wohnungssuche mit schlizohrigen Maklern hatten wir unsere neues Heim gefunden. Diesmal jedoch in einem nagelneuen Haus mit annähernd ziviler Qualität, sprich mit dichten Fenstern, mit Wasserdruck, mit Abflüssen auf dem Balkon, mit guten Einbaumöbeln, und mit Sicherungskasten (letzteres meint, wir haben jetzt Sicherungen). Trotzdem war viel zu tun. Die Elektriker, Plumber, Telekoms, Hausmeister etc. haben uns mit ihren "tomorrow" und "only 5 minutes"-Sprüchen in Atem gehalten, und mit ihrer indischen Zuverlässigkeit und Qualität.

Jetzt haben wir erstmal genug von denen. Auch auf einen Putzinder (Servant) haben wir kein Bock mehr. Wir hatten ein paar zum Probewischen rangeholt. Als dann ein alter Kerl ausgerechnet unter Csilla's Rock mit Wischen anzufangen wagte (wir frühstückten gerade, zu zweit, sprich ich daneben, und die Wohnung ist gross, man hätte ja auch woanders beginnen können), entschlossen wir uns dann (den Kerl indess am Arm gepackt und rausgeworfen), Scooba zu kaufen:

http://in.youtube.com/watch?v=aHvzBdCBRRQ
http://in.youtube.com/watch?v=1KHmnmFe55k

Natürlich haben wir wieder ein schönes großes Gästezimmer. Ihr seid also wie gehabt alle stets willkommen. Eine Kammer für Horrors (Kinder, Hunde, etc.) haben wir auch.

... comment

 
Wenn ihr anständige deutsche Ameisen statt indische Termiten in eurer neuen Wohnung hättet, bräuchtet ihr keinen Scooba mehr. Zumindest haben sich die Ameisen beim Camping als zuverlässige Abwaschkolonne empfohlen.

Gibts eigentlich auch schon n 'flying scoober', der auch in der dritten Dimension das lästige Problem des Staubwischens für einem erledigt? Wenn der dann auch noch solarbetrieben funktionieren würde, dann würde mein angeborenes Phlegma mit meinem ökologischen Gewissen auf wunderbare Art & Weise verschmelzen.

Viele Grüße
Klatte

... link  


... comment
 
Ohh nein wie krass ist das denn? Haben sie in den paar Wochen alle Möbel weggemampft? Verrückt!! Ich hatte eure Wohnung eher als Mamorpalast in Erinnerung. Wie haben die es denn soweit geschafft? Ich hoffe euner neues Quartier ist exklusiv und hat bereits die Behandlung mit Bayerprodukten hinter sich. Welchen Bezirk seit ihr jetzt untergekommen und habt ihr schon einen muffigen Kanal gesichtet?
Ich hoffe nach der Aufregung kommt nun die Zeit des Enfieldfahrens...

... link  

 
Ne, glaub die Biester waren schon von Anfang an bei uns zu Gast. Sie sind ja im Holz drin und fressen es von innen hohl, und wenn nix mehr da is, schwups machen sie ne Wurst oder viele Löcher. So war das, schauerlich.
Die neue Wohnung ist mit Sicherheit behandelt. Csilla tränt es immer in den Augen, wenn sie einen der Einbauschränke öffnet. Bayer inside!
Der muffige Kanal (sorry, der heilige Fluß) Yamuna ist nicht weit weg, aber immer noch ausser Riechweite. Wir sind Csilla zuliebe in eine andere Gegend gezogen, haben ihren Arbeitsweg von 90 auf 15 Minuten verkürzt. Manchmal bring ich sie jetzt auch mit da Enfield zur Arbeit.

... link  


... comment