Samstag, 31. Januar 2009
so stimmts
um die gestrige Frage ein für allemal zu klären:

Unter dem Begriff "Obst" versteht man die essbaren Früchte von mehrjährigen, meist in Kultur genommenen Gewächsen. Obst ist botanisch die Keimzelle von Pflanzen und entsteht immer aus der Blüte, woraus sich später die Frucht mit den Samen bildet. Das Gemüse geht aus allen anderen Pflanzenteilen hervor.

Daher gehören Paprika, Tomaten, Zucchini, Kürbisse und Gurken zum Obst und beispielsweise Rhabarber zum Gemüse.

Die Wörter "Obst" und "Gemüse" selbst sagen von ihrer Herkunft her wenig oder nichts über den "feinen" botanischen Unterschied. Das Wort "Obst" kommt vom althochdeutschen Begriff "obaz". Er wurde früher für eine über das Essen hinausgehende Speise, also für irgendeine "Zukost" verwendet. Das konnte Gemüse oder Obst sein.

Das Wort "Gemüse" stammt aus dem Mittelalter und ist von "Mus" abgeleitet. Dies bedeutete so viel wie "breiige Speise". Den Begriff gibt es ja auch heute noch. Zum Beispiel: "Apfelmus".

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Seit Wikipedia und Hiogi sind die Leute ziemlich leichtgläubig geworden!
Wenn mir n verpickelter Biologe tatsächlich glauben machen will, dass Tomaten und Gurken Obst sind, dann sag ick einfach 'Überdenke noch mal deine Theorie! Die is Unsinn, weil 90% der Weltbevölkerung Tomaten und Gurken als Gemüse kennen. (Die restlichen 10% kennen gar kein Gemüse.) Das Unterscheidungkriterium, dass Obst immer aus Blüten wächst und Gemüse aus dem Rest der Pflanze ist damit widerlegt.
Der Schreiner wird schließlich den Baum auch den Pflanzen zuordnen und nicht zur Gruppe der Schränke zählen, nur weil der Baum auch aus Holz is.
Wenn man ein Unterscheidungskriterium zwischen Obst und Gemüse finden will, dann stimme ich eher mit dem Koch überein und sage alles Gemüse liegt auf dem Teller rechts neben den Kartoffeln und überm Fleisch. Jeder Nachtisch is Obst oder Schokolade, aber niemals Gemüse. Ich werde mir meinen Sprachgebrauch jedenfalls nicht von Biologen definieren lassen.
Wenn der Biologe zwischen aus-Blüten und aus-nicht-Blüten- treibenden Gewächsen unterscheiden will, dann muss er sich schon die Mühe machen und sich dafür zwei eigene Namen ausdenken, wie z.B. Sitap und Dümpel. Dann könnte er von mir aus völlig korrekt sagen: 'Alle Obstsorten sind Sitap, weil die Früchte aller Obstsorten aus Blüten treiben. Die meisten Vertreter der Dümpel sind Gemüse, aber es gibt auch einige Gemüsearten, die der Gruppe der Sitap angehören, wie z.B. die Tomate oder die Gurke.

Damit habe ich ganz elegant zum zweiten unserer gestrigen Gesprächsthemen übergeleitet ... der Weiterentwicklung der deutschen Sprache...das würde trotz des Beharrungsvermögens einiger Germanisten auf jeden Fall Sinn MACHEN!!!

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Betreff: Rundumschlag
Info: "Der Rundumschlag: Die Argumentation des bereits Entwaffneten und Schaumschlägerei vom Feinsten, ein Potpourri aus Schlagwort, Fakten und Fiktion."

Sehr geehrter Herr K.
Ihrem Anschreiben entnehme ich zuallererst eine tiefe Verbitterung darüber, dass Ihr unerschöpfliches Wissen seit Wikipedia und Hiogi nicht mehr gefragt ist ja viel schlimmer: sogar noch in Frage gestellt wird. Lassen Sie sich davon nicht allzu sehr mitreißen: Das erging allen Universalgelehrten so.
Eingedenk dieser individuellen Probleme werde ich Ihrem Schreiben wohlwollend begegnen und nur anmerken, dass der Schreiner Vergleich etwas hinkt, sich damit beim handwerklich begabtem Volk aber punkten lässt. Das Lemming Argument "90% können nicht irren" ist unterste Demagogenschublade und sollte nur beim alkoholisierten Gegner eingesetzt werden (vorher Obstler ausgeben). Dass Sie am Schluss Ihres Rundumschlags nochmals zu einer komplett anderen Thematik wechseln, ist aus zwei Gründen sehr gewagt: Zum Einen hat das mit der Sache überhaupt NICHTS zu tun, zum Anderen sprechen Sie von der Weiterentwicklung, meinen aber den Verfall der deutschen Sprache.
Insgesamt begeben Sie sich mit dieser Argumentation auf sehr dünnes Eis und sollten diese nur bei jungem Gemüse einsetzen. Böse Zungen könnten behaupten, Ihre Vorstellung von Obst und Gemüse wäre borniert. Die haben wohl Tomaten auf den Augen! Ich halte dagegen: In jüngeren Jahren hätten sie damit als Revoluzzer gegolten und in ein paar Jahren schon werden Sie damit Sympathien gewinnen, wenn über Opas drollige Ansichten geschmunzelt wird.
Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre gewonnene Rotweindiskussion am nächsten Tag widerlegt wird, denken Sie daran: Nicht Fakten, sondern der Erfolg gibt einem Recht. Ausdauer zahlt sich aus, Last Man Standing!
In diesem Sinne viel Erfolg!
Wir, hoffen dass Sie unseren Service weiterhin rege nutzen und verbleiben mit freundlichen Grüssen.
H.

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Touché
Nach dieser Watsche, die herrlich korrekt aber unanständig glatt daherkommt, möchte ich zu meiner Verteidigung vorweg noch mal den Sinn von Rotweindiskussionen erläutern. Dieser liegt nämlich nicht in erster Linie im Informationsaustausch oder im Erkenntnisgewinn, sondern zielt auf die Befriedigung des uralten meiner-is-länger-als deiner-Wettstreits. Aus diesem Grund sollte Polemik nicht kritisiert, sondern im Sinne des fair plays vielmehr kultiviert werden. Denn nur unsachliche Argumente geben dem Gegner überhaupt die Chance im Rennen zu bleiben. Differenzierte und erst recht ‚wohlwollende’ Ausführungen sollten daher generell geächtet werden.

In diesem Sinne unterstreiche ich noch mal mein Lemming-Argument.
Sicher können auch 100% der Weltbevölkerung irren, wie neben mir auch andere Universalgelehrte wie Galileo schon schmerzhaft erfahren mussten.
Aber ich streite ja auch nicht den Fakt ab, dass Tomaten aus Blüten erwachsen. Wäre das der Gegenstand unserer Diskussion, wäre diese damit auch schon beendet. Die Frage lautete aber ob Tomaten Gemüse sind oder nicht. Und das ist weniger eine Frage der Botanik, sondern eine Frage der Linguistik.

Denn die Sprache ist ein Instrument der Verständigung, welches darauf basiert, dass alle ein gleiches Verständnis über die Inhalte bestimmter Wortlaute haben. Deshalb unterliegt die Sprache nicht den Gesetzen der Natur und folgt irgendwelchen kausalen Wahrheiten, sondern ist ein kulturelles empirisches Gut, welches einfach dann wahr wird, sobald es dem Zweck der Sprache, nämlich dem Informationsaustausch gerecht wird.

Deshalb ist es absolut korrekt Tomaten zum Gemüse zu zählen, einfach weil 90% der Menschen das genauso sehen.
Und wenn der Botaniker das nicht einsehen will, wird er bald die volle Härte der Evolution spüren und mit hungrigem Magen aus dem Gemüseladen gehen.

Herzlichst Ihr
Klatte

PS: Meiner steht noch!

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häh?!
Wollt ihr beiden Querdenker nich meine Staatsex schreiben? Wenn ich gewusst hätte, was meine kleine Bemerkung über die Physalis so alles auslösen kann, hätt ich meine Klappe gehalten. Übrigens: wer von euch beiden hat eigentlich Rotwein getrunken? Oder gehört der gemeine Cocktail neuerdings zur Gattung der Weine? Ick versteh jar nüscht mehr...

So, nun nehmt euch wieder in die Arme, gebt euch n küsschen und habt euch lieb. Mann, mann - bis einer weint!

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Vorsicht Antsche...
ich wuerd dit janze jetzt nicht noch mit solchen sachen wie STAATSEX anheizen... .

Ich versteh ausserdem Tomaten und Gurken auch als Gemuese und dit Lemnming argument ist voellig in Ordnung bis mir dit naechste mal Im Restaurant einer Rhababbaba in die Pasta sauce schnippelt, dann reden wir weiter.


Uebrigens Easyjet im Winter in England derzeit nicht zu empfehlen.
Die leiten einen zu schnell von Gatwick nach East Midlands um ohne die versprochenen Busse auch in der Stunde nach der NOtlandung zu bestellen.

Also jute Nacht,
g

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Wie wäre es denn mit Fruchtgemüse?
Die Unterscheidung zwischen Obst und Gemüse ist unscharf. In der Regel stammt Obst von mehrjährigen und Gemüse von einjährigen Pflanzen (Lebensmitteldefinition). Der Zuckergehalt beim Obst ist meist höher. Botanisch gesehen entsteht Obst aus der befruchteten Blüte. Gemüse entsteht aus anderen Pflanzenteilen. Paprika, Tomaten, Zucchini, Kürbisse und Gurken sind zwar Früchte und gehören laut der obigen (botanischen) Definition zu Obst (befruchtete Blüte), werden aber als einjährige Pflanzen (Lebensmitteldefinition: Gemüse) und gemeinhin wegen der fehlenden Süße bzw. Säure als Fruchtgemüse bezeichnet. Rhabarber hingegen ist ein Blattstiel, wird aber auch als Obst verwendet.

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Da siehts man mal wieder:
1. Das Rotweingespräche dem einen eher zum Schwanzvergleich dienen (will da etwa jemand Definitionsmacht ausüben?) dem anderen eher zur Produktion von Kenntnisgewinn und Austausch und
2. dass die deutsche Sprache sich mit Hilfe von Wissenschaft und im Geiste des Konsens stets weiterentwickelt! Fruchtgemüse, wie einfach und simpel ist das denn! Ditt gibt mir den Glauben sowohl an die deutsche Wissenschaft als auch an die deutsche Sprache zurück! Danke Euch dafür!

Aber Vorsicht! Solche einfachen Analogien (halb Frucht (botansiche Def.) und halb Gemüse (Lebensmitteldefinition) = Fruchtgemüse) sind nicht immer zutreffend! Denn dann wäre Gummi mit Fruchtgeschmack gleich Fruchtgummi, oder Gummi mit Jogurthgeschmack gleich Yogurth-Gummi. Vielleicht treten ja Katjes oder Haribo demnächst in einen Rechtsstreit mit DUREX oder Mondo :))

Der deutsche Geist will beschäftigt werden, deshalb lasst uns der deutschen Sprach danken, also uns selbst....

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schade...

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Naja egal ob Obst oder Gemüse, beides kann schmecken muss es aber nicht. Im besten Fall ersetzt der Koch kurz vor dem servieren Grünzeug gegen ein Schnitzel und alle sind froh.

FRUCHTALARM
http://www.youtube.com/watch?v=-ghVAJ1Hjao

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